Ob Gespräche mit dem Beifahrer oder das Bedienen des Autoradios: Am Steuer gibt es viele Ablenkungsfaktoren. Besonders gestresst fühlen sich dadurch ältere Autofahrerinnen und Autofahrer. Einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) zufolge fühlen sich 26 Prozent der über 65-Jährigen durch solche Situationen stärker belastet als in jüngeren Jahren. Jeder Dritte ist durch Ablenkungen am Steuer sogar schon einmal in eine gefährliche Situation geraten.
Unfallgefahr Müdigkeit
Für fast zwei Drittel der Befragten ist Musikhören der größte Ablenkungsfaktor am Lenkrad, auf Platz zwei und drei stehen mit jeweils 19 Prozent das Bedienen des Radios beziehungsweise intensive Unterhaltungen mit Beifahrern. Besonders gefährlich ist die Müdigkeit: Sieben Prozent aller älteren Autofahrerinnen und Autofahrer sind schon einmal am Steuer eingenickt. „Ist die Aufmerksamkeit nicht voll auf den Verkehr gerichtet, steigt das Unfallrisiko schnell“, so DVR-Geschäftsführerin Ute Hammer. Mit zunehmendem Alter könne sich die Konzentrationsfähigkeit verschlechtern. Umso wichtiger sei es, Störfaktoren beim Fahren zu reduzieren und Fahrten so zu planen, dass man sie ausgeruht starten könne.
Senioren sprechen Arzt nur selten auf das Thema Fahrtüchtigkeit an
Auch Krankheiten können die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. „Um die eigene Fahrtüchtigkeit zu prüfen, empfehlen sich regelmäßige freiwillige Gesundheitschecks“, sagt Ute Hammer. Eine ideale Anlaufstelle sei der eigene Hausarzt oder die eigene Hausärztin. Allerdings haben der Umfrage zufolge erst 19 Prozent der Autofahrerinnen und Autofahrer über 65 ihren Hausarzt bereits einmal darauf angesprochen, ob sich ihr Gesundheitszustand auf ihre Fahrtüchtigkeit auswirkt. Kein Wunder: Denn knapp zwei Drittel der Befragten sind von den eigenen Fähigkeiten am Steuer überzeugt. Drei Viertel der Befragten wären jedoch bereit, ihre Fahrfitness auf den Prüfstand zu stellen, falls sie selbst merken, dass sie ihr Auto nicht mehr sicher beherrschen. Und immerhin 69 Prozent der Befragten hätten ausreichend Alternativen, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen auf das Autofahren verzichten müssten.
(djd)