Aus den detaillierten Unfallzahlen bis November 2017 ergibt sich, dass deutlich weniger Menschen in einem Pkw ums Leben kamen (minus 7,4 Prozent) und auch die Zahl der tödlich verunglückten Fußgänger um 6,4 Prozent zurückging. Allerdings starben viel mehr Mensch auf einem Motorrad oder Motorroller (plus 8,6 Prozent). Mit etwa 2,6 Millionen polizeilich registrierten Unfällen wurde der Höchststand von 2016 noch einmal überboten.
Prof. Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht und Bundesminister a. D.: „Es ist erfreulich, dass weniger Menschen ihr Leben auf der Straße lassen mussten und auch die Zahl der Verletzten zurückging. Doch es verunglücken immer noch zu viele und die Unfallzahlen insgesamt sind beunruhigend. Dass Verkehrssicherheit keine Nebensache ist, darf auch eine neue Bundesregierung nicht vergessen, sonst kann sie ihr Ziel – bis zum Jahr 2020 die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland um 40 Prozent zu senken – nicht erreichen.“
Im Entwurf des Koalitionsvertrages von CDU/CSU und SPD bekennen sich die Parteien zur Vision Zero, dem Ideal eines Straßenverkehrs ohne Getötete und Schwerverletzte. Dennoch sind im Vertrag einige Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit noch zurückhaltend formuliert, sei es im Bereich Fahrrad, Erhöhung der Kontrolldichte oder bei älteren Verkehrsteilnehmern. Die Deutsche Verkehrswacht begrüßt die geplanten Bemühungen und wünscht sich, dass diese diszipliniert umgesetzt werden. Die Verkehrssicherheit von Senioren ist im Koalitionspapier nur knapp erwähnt. Angesicht des demografischen Wandels und der steigenden Unfallzahlen muss aber hier in den nächsten Jahren ein Fokus gesetzt werden.
(Deutsche Verkehrswacht)