Fahrrad-Unfallstudie: Helm mindert Risiko bis zu 90 Prozent

Die typischsten Fahrradunfälle mit Verletzungen sind Alleinunfälle mit Sturz auf die Seite oder über den Lenker. - Foto: dmd/UDV
Die typischsten Fahrradunfälle mit Verletzungen sind Alleinunfälle mit Sturz auf die Seite oder über den Lenker. - Foto: dmd/UDV

Mit Fahrradhelm zu fahren, ist sicherer. Es klingt so logisch, so offensichtlich. Und doch sind noch immer die meisten Pedalritter ohne die schützende Hülle über dem Kopf unterwegs. Um auch sie zu überzeugen, untersuchte jetzt die Unfallforschung der Versicherer (UDV) die tödlichen Fahrradunfälle der letzten beiden Jahre.

Insgesamt 543 Unfälle mit verletzten Radlern wurden für diese Studie von dem UDV in Kooperation mit dem Institut für Rechtsmedizin München sowie dem Universitätsklinikum Münster analysiert. Schon die statistischen Zahlen sprechen Bände. Nur sechs der 117 tödlich verunglückten Radfahrer trugen einen Helm. Bei mehr als der Hälfte führte ein Schädel-Hirn-Trauma zum Tod.

Auch bei jenen, die überlebten, sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache. Nicht ein einziger schwer am Kopf verletzter Radfahrer trug einen Helm. Erstaunlich: Mehr als 50 Prozent dieser Unfälle geschah allein, also ohne Zutun eines anderen Verkehrsteilnehmers.

Doch nicht nur die Zahlen, auch die Art der Unfälle wurden von den Untersuchern unter die Lupe genommen, indem sie typische Unfallsituationen am Computer simulierten. Das Ergebnis: Stürzt ein Radfahrer über den Lenker nach vorne, verhindert ein Helm bei einem frontalen Kopfaufprall eine Blutung unter der Hirnhaut um mehr als 90 Prozent. Bei seitlichen Stürzen vermindert sich das Risiko einer Gehirnerschütterung um rund 30 Prozent.

Die häufigste und damit typische Ursache für Kopfverletzungen waren Alleinunfälle mit Sturz auf die Seite oder über den Lenker. Die schwersten Verwundungen im Kopfbereich wurden verursacht durch seitliche Anstöße bei Kollisionen mit PKWs, bei denen der Kopf gegen die Frontscheibe knallte.

Bei Alleinunfällen mit leichten bis mittelschweren Verletzungen schützen die nach europäischer Norm EN 1078 geprüften Helme am besten. Trotz aller Qualität geraten allerdings auch die besten Helme bei einem Zusammenprall mit PKWs bei sehr hohen Geschwindigkeiten an ihre Grenzen. Der UDV fordert daher, die Ansprüche an die Helme künftig noch mehr auszuweiten.

(dmd)