Damit das Radfahren auch auf längeren Strecken Spaß macht, ist die richtige Haltung wichtig, rät Georg Tinnefeld von der Innovationsmanufaktur in München. Er organisiert im Auftrag der Initiative RadKULTUR des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg Ergonomieberatungen in ganz Baden-Württemberg. „Entscheidend ist eine ergonomische Sitzhaltung, die durch das Verhältnis von Arm-, Oberkörper- und Beinlänge beeinflusst wird“, weiß Tinnefeld.
Auf die richtige Größe kommt es an
Eine bedeutende Rolle spielt dabei die Rahmengröße. Sie hat großen Einfluss auf das Wohlbefinden auf dem Velo. Welche Rahmengröße die richtige ist, variiert je nach Fahrweise und Radtyp. Wer sportlicher unterwegs ist, wählt einen kleineren Rahmen. Wer lieber bequem sitzt, einen größeren. Ausschlaggebend für die Rahmengröße ist die Schritthöhe, also die Länge der Beininnenseite von der Ferse bis zum Schritt. Der optimale Abstand zwischen Sattel und Pedalen wiederum sorgt dafür, dass der Körper weniger Kraft und Energie aufwenden muss: Die Beine werden nur leicht gebeugt – und man kommt leichter voran.
Auch die richtige Sattel- und Lenkerhöhe, die Sitzform sowie die Sattel- und Lenkerneigung sind wichtig – sie sorgen dafür, dass der Körper entspannt und unverkrampft bleibt. „Im Idealfall ist das Fahrrad aber nicht nur auf die individuellen Körperproportionen eingestellt, sondern auch auf den Fahrstil und die körperliche Konstitution“, so Tinnefeld. „Wer auf dem Mountainbike unterwegs ist, für den gelten andere Kriterien als für City-Rad-Nutzer. Daher gibt es auch keine allgemeingültige Faustformel, sondern immer nur Tipps.“
So individuell wie der Mensch
Auch bei den Ergonomieberatungen verfährt Tinnefeld daher nicht mit dem Lineal: „Ich muss wissen, welcher Fahrertyp vor mir steht – nur dann kann ich das Rad optimal auf ihn einstellen.“ Sein Rat: „Am besten hört man in den Körper hinein, ob man sich wohlfühlt. Wer unsicher ist, lässt sich vom Fachmann seines Vertrauens beraten.“
(djd/pt)