Gefahrenquelle Medikamente – Die Nebenwirkungen werden oft unterschätzt

Die wenigsten Autofahrer sind sich bewusst, wie sehr Medikamente die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen können. - Foto: dtd/thx
Die wenigsten Autofahrer sind sich bewusst, wie sehr Medikamente die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen können. - Foto: dtd/thx

Medikamente sollen helfen. Doch hinter dem Steuer verkehrt sich ihre Wirkung oft ins Gegenteil. Sie verwandeln sich in eine Gefahr, die nicht unterschätzt werden darf. Die Chance auf einen Unfall erhöht sich, der Versicherungsschutz kann erlöschen und in den schlimmsten Fällen könnte sogar eine Freiheitsstrafe drohen.

Jeder vierte Unfall wurde laut dem ADAC direkt oder indirekt durch die Einnahme von Medikamenten verursacht. Unzählige Menschen sind täglich im Verkehr unterwegs, ohne sich dieser Gefahr bewusst zu sein. Schon die Tatsache an sich, krank zu sein, wirkt sich negativ auf die Fahrtüchtigkeit aus. In Kombination mit den Nebenwirkungen von Medikamenten erhöht sich das Risiko noch mehr – egal, ob man verschreibungspflichtige oder frei verkäufliche Mittel zu sich nimmt.

Rund ein Fünftel aller Arzneien auf dem Markt wirkt sich negativ auf die Fahrtüchtigkeit aus, vor allem Präparate, die das Gehirn oder Herzkreislaufsystem beeinflussen. Offiziell gibt es zwar kein Verbot, sich nach der Einnahme von Medikamenten hinter das Steuer zu setzen. Und doch erlischt zum Beispiel der Kaskoversicherungsschutz, wenn sich nach einem Unfall herausstellt, dass der schuldige Fahrer unter dem Einfluss von schweren Präparaten stand. Oder noch schlimmer: Wurden Menschen verletzt oder womöglich sogar getötet, kann dies im schlimmsten Fall mit einer Freiheitsstrafe enden.

Vor allem starke Schmerzmittel können sich sehr negativ auf die Fahrtüchtigkeit auswirken. Auch Schlaf- und Beruhigungsmittel sollte man nicht unterschätzen. Doch selbst rezeptfreie Säftchen und Tröpfchen können so einen hohen Alkoholgehalt enthalten, dass sie die Reaktionsfähigkeit hinter dem Steuer deutlich einschränken. Dessen sollte man sich bei der Einnahme von Medikamenten immer bewusst sein. Es empfiehlt sich, die Beipackzettel gut zu lesen, sich vom Arzt oder Apotheker aufklären zu lassen, auf Warnzeichen im eigenen Körper zu achten und im besten Falle einfach zuhause zu bleiben, wenn die Fahrt nicht unbedingt nötig ist.

(dtd)